Templin (epd). In der Uckermark in Brandenburg soll mit Hilfe sizilianischer Rotbuchen ein „Klimawald“ entstehen. Auf dem dafür ausgewählten Areal im Stadtwald von Templin sollen insgesamt rund 700 Buchen-Setzlinge aus vier Regionen in Sizilien und Deutschland gepflanzt werden, teilte die evangelische Stephanus-Stiftung am Dienstag in Templin mit.
Die sizilianischen Setzlinge seien aus Bucheckern aus der Region des Vulkans Ätna und aus dem Nebrodi-Nationalpark gezogen worden. Weitere Setzlinge kämen aus Brandenburg und dem Westerwald. Die jungen Bäume des Schulwaldes der Waldhofschule sollen am 30. März gepflanzt werden.
Jeder Setzling hat den Angaben zufolge eine Nummer. Damit könne seine Entwicklung über die nächsten Jahrzehnte beobachtet und wissenschaftlich ausgewertet werden, hieß es. Von Interesse sei dabei besonders, ob die sizilianischen Rotbuchen besser an den Klimawandel und extremere Bedingungen angepasst sind als heimische Bäume. Die Buchen aus der Region des Ätna hätten kleinere Blätter und benötigten weniger Wasser zum Wachstum, hätten einen höheren Verdunstungsschutz und vertrügen deshalb mehr Sonnenlicht.
Das Projekt der evangelischen Waldhofschule Templin der diakonischen Stephanus-Stiftung läuft den Angaben zufolge in Kooperation mit der Freien Universität Berlin. Da es sizilianische Rotbuchen nicht zu kaufen gebe, seien die Bucheckern in Sizilien gesammelt und mit Unterstützung des Julius Kühn-Instituts in Berlin von Hand angezogen worden, hieß es. An der Waldhofschule lernen 269 Kinder mit und ohne Förderbedarf.