Schweizer Konzern soll Umweltschäden in Guatemala vertuscht haben

Schweizer Konzern soll Umweltschäden in Guatemala vertuscht haben

Mexiko-Stadt, El Estor (epd). Ein Schweizer Bergwerkkonzern hat laut Medienberichten schwerwiegende Umweltschäden durch eine von ihm in Guatemala betriebene Nickelmine unterschlagen. Die Firma Solway soll versucht haben, Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt El Estor am Izabal-See unter Druck zu setzen, wie mehrere Medien des investigativen Zusammenschlusses Forbidden Stories, dem unter anderem die „Zeit“ und die britische Zeitung „The Guardian“ angehören, am Sonntagabend berichteten. Laut dem geleakten Datensatz, auf den sich die Medien berufen, gibt es auch Hinweise auf Bestechung.

Die Schweizer Firma Solway Investment Group hat 2011 das guatemaltekische Unternehmen CGN von einem kanadischen Betreiber übernommen. Fischer der indigenen Gemeinde hatten immer wieder darüber geklagt, dass der Izabal-See, das größte Binnengewässer Guatemalas, durch den Abbau von Nickel verschmutzt werde. So seien 2017 rote Flecken im Wasser aufgetaucht. Nahe dem Ufer werde zudem illegal Schlamm gelagert, sagte der Fischer Eduardo Bin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Bei Protesten gegen die Firma kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen, ein Mensch starb 2017.

Im vergangenen Herbst gingen Sicherheitskräfte massiv gegen eine Blockade der Anwohner vor. Der Konzern soll auch lokale Unterstützer des Bergbaus finanziert haben. Solway wies die Vorwürfe zurück. „Wir haben uns immer an die rechtlichen Vorgaben gehalten“, sagte ein Unternehmenssprecher im Januar dem epd. Aufgrund eines geschlossenen Systems werde der See nicht verschmutzt. Das Unternehmen kooperiere zudem eng mit der Bevölkerung.