Köln (epd). Ein wichtiges Beratergremium des Kölner Erzbischofs Rainer Maria Woelki hat sich einem Zeitungsbericht zufolge fast einstimmig gegen dessen geplante Rückkehr ins Amt am 2. März ausgesprochen. Der Erzbischöfliche Rat sei mehrheitlich äußerst skeptisch, was die Möglichkeit einer geordneten und gedeihlichen Amtsführung Woelkis angehe, schreibt der „Kölner Stadt-Anzeiger“ in einem am Donnerstag online veröffentlichen Beitrag unter Berufung auf Bistumskreise. Man sehe die Situation mit großer Sorge.
Dem 20 Mitglieder zählenden Erzbischöflichen Rat gehören neben dem amtierenden Bistumsverwalter, Weihbischof Rolf Steinhäuser, weitere Weihbischöfe und Generalvikar Markus Hofmann sowie die Hauptabteilungsleiter im Generalvikariat und weitere Funktionsträger an. Nach Informationen der Zeitung soll sich Hofmann in der Sitzung der Stimme enthalten haben.
Kardinal Woelki war im September von Papst Franziskus für eine knapp fünfmonatige „geistliche Auszeit“ beurlaubt worden. Am Aschermittwoch soll er laut einem päpstlichen Dekret die Leitung des mitgliederstärksten deutschen Bistums wieder übernehmen. Für diesen Tag ist bislang eine Messe mit Woelki im Kölner Dom geplant.
Auch der Diözesanrat sieht eine Rückkehr des Erzbischofs kritisch und hatte eine Beteiligung der Gläubigen an der Entscheidung über die Zukunft Woelkis im Erzbistum gefordert. Dem Bericht zufolge hielt sich Woelki in der vorigen Woche zu Gesprächen im Vatikan auf.