Genf (epd). Eine verheerende Dürre bedroht laut den Vereinten Nationen (UN) das Überleben von Millionen Menschen in Äthiopien. In vier Regionen seien Brunnen versiegt sowie Ernten, Nahrungsmittel- und Viehbestände vernichtet worden, warnte Gianfranco Rotigliano, der Äthiopien-Repräsentant des Kinderhilfswerks Unicef, während einer Videokonferenz am Dienstag in Genf. Kinder und schwangere Frauen leiden den Angaben nach besonders unter dem Mangel an Wasser und Lebensmittel.
Bis Mitte März sind nach UN-Schätzungen mehr als 6,8 Millionen Menschen dringend auf Lebensmittel und humanitäre Hilfe angewiesen, erklärte der Repräsentant. Unter den Dürre-Gebieten befinde sich auch das zentral gelegene Oromia, der bevölkerungsreichste Gliedstaat Äthiopiens.
Im Norden Äthiopiens tobt ein Konflikt zwischen der Zentralregierung und der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF). Die Kämpfe begannen Ende 2020 in Tigray und weiteten sich auf andere Regionen aus. Die Weltgesundheitsorganisation und Hilfsorganisationen beklagen regelmäßig, dass die Zentralregierung in Addis Abeba, aber auch Rebellen Hilfslieferungen für Millionen notleidender Menschen in Tigray blockieren.