Auch die Weisen aus dem Morgenland hätten zivilen Ungehorsam geübt, so der Landesbischof. Sie hätten den Befehl des Königs Herodes missachtet, ihn zum Aufenthaltsort des Jesuskinds in der Krippe zu führen. Die Begegnung mit Jesus habe sie selber zu neuen Menschen gemacht, so der Landesbischof laut einer vorab verbreiteten Mitteilung.
Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, sagte im Liebfrauendom, der gemeinsame Gottesdienst sei ein "Zeichen der Verbundenheit und Versöhnung" im Bewusstsein der eigenen Geschichte und der eigenen noch zu überwindenden Trennungen. Auch angesichts vieler Spannungen, "die wir in diesen Tagen in unserer Gesellschaft erleben", sei der Gottesdienst ein Zeichen, so Marx laut Manuskript. Christinnen und Christen verpflichteten sich im Rahmen der Gebetswoche für die Einheit der Christen "neu darauf, Botschafter des Dialogs und der Versöhnung zu sein".
An dem Gottesdienst nahmen auch der rumänisch-orthodoxe Bischof Sofian von Kronstadt und Pfarrer Markus Zaia von der Assyrischen Kirche des Ostens teil.
Die Gebetswoche feiern Christen aller Konfessionen weltweit mit zahlreichen Gottesdiensten und Begegnungen bis zum 25. Januar. Der internationale liturgische Entwurf wurde in diesem Jahr vom Ökumenischen Rat der Kirchen im Nahen Osten erarbeitet und steht unter dem Leitwort "Wir haben seinen Stern im Osten gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten" (Mt 2,2).
Die Gebetswoche für die Einheit der Christen wird seit 1908 begangen. In Deutschland wird die Gebetswoche getragen von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK).