Berlin (epd). Die Kohleregionen müssen nach Ansicht von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auch nach dem Ausstieg aus der Kohle Industriestandorte bleiben. Habeck sagte am Mittwoch bei einer Regierungsbefragung im Bundestag in Berlin, dass der Strukturwandel bei einem vorgezogenen Kohleausstieg gegebenenfalls schneller realisiert werden müsse. Allerdings adressierten viele der aktuellen Förderprogramme vor allem den akademischen Bereich. Menschen, die von ihrer Hände Arbeit lebten, würden nicht genug berücksichtigt. In die Region sollten also nicht nur Behörden und Forschungseinrichtungen gebracht werden, sondern auch Industrie dort gehalten werden. Der Minister kündigte an, in die betroffenen Bundesländer reisen zu wollen, um mit den Landesregierungen über die Möglichkeiten zu diskutieren.
Der bundesweite Ausstieg aus der Kohle soll laut Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien SPD, FDP und Grüne „idealerweise“ auf 2030 vorgezogen werden. Aktuell ist die Abschaltung von Stein- und Braunkohlekraftwerke in Deutschland bis spätestens 2038 vorgesehen. Bis dahin sollen insgesamt 40 Milliarden Euro Bundesmittel in den Strukturwandel fließen.