Berlin (epd). Nach der Veröffentlichung des Manifestes der Queer-Kampagne #outinchurch hat der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann (Grüne), die Bedeutung des Dialoges zwischen Kirche und Politik betont. „Den über den Koalitionsvertrag geplanten Gesprächen mit den Kirchen möchte ich nicht vorweggreifen“, sagte Lehmann am Montag in Berlin. Bei #outinchurch haben sich 125 Haupt- und Ehrenamtliche aus der katholischen Kirche als nicht heterosexuell geoutet. Ihre Forderungen formulierten die LGBTIQ+-Personen in einem am Montag veröffentlichten Manifest.
Queere Menschen erführen immer noch Ablehnung und Diskriminierung in allen Lebensbereichen, sagte Lehmann. Ein Outing in der katholischen Kirche gehe zusätzlich mit einem beruflichen Risiko einher, da dieses eine Kündigung zur Folge haben könne. „Eine Änderung des Arbeitsrechtes ist allerdings nicht trivial“, sagte Lehmann. Auch eine kurzfristige Aussetzung der für Kirchen geltenden Sonderregel, die der Initiator der Kampagne, Pfarrer Bernd Mönkebüscher, im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) forderte, sei nicht denkbar. „Sowas geht nicht kurzfristig und schnell, sondern überlegt und im Dialog mit den Kirchen“, sagte Lehmann.