Köln (epd). Am Sonntag haben christliche Kirchen gemeinsam im Kölner Dom den zentralen Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen gefeiert. Christsein bedeute, „sich mit dem Kontext unserer Brüder und Schwestern vertraut zu machen, wo immer sie leben“, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), der griechisch-orthodoxe Erzpriester Radu Constantin Miron. „Und wir lernen, wenn wir genau hinschauen und aufmerksam zuhören, die ganz konkreten Erfahrungen der anderen kennen.“ Den Gottesdienst leitete Miron zusammen mit der rheinischen Oberkirchenrätin Barbara Rudolph und dem Apostolischen Administrator der Erzdiözese Köln, Weihbischof Rolf Steinhäuser.
Der ökumenische Gottesdienst stand unter dem biblischen Motto „Wir haben seinen Stern im Osten gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten“ (Mt 2,2). Diese Bibelstelle bezieht sich auf die drei Sterndeuter, landläufig als die Heiligen Drei Könige bekannt, deren Reliquien im Kölner Dom verehrt werden. Motto und Auswahl der liturgischen Texte verantworteten dieses Mal Christen aus dem Nahen Osten. Dementsprechend waren auch der Komitas-Chor der Armenischen Gemeinde Köln und der Byzantinische Chor Bonn beteiligt. Aufgrund der Corona-Bestimmungen waren nur rund 170 Menschen beim Gottesdienst zugelassen - darunter war auch eine Delegation der Kölner Sternsinger.
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main repräsentiert etwa 50 Millionen Christinnen und Christen in Deutschland, ihr gehören 18 Kirchen an, weitere sieben Kirchen sind Gastmitglieder, fünf ökumenische Organisationen haben Beobachterstatus. Weltweit wird die Gebetswoche jedes Jahr entweder vom 18. bis 25. Januar oder in der Zeit von Christi Himmelfahrt bis Pfingsten gefeiert. Ihre Ursprünge gehen bis in das 19. Jahrhundert zurück.