Erzbistum Köln erwartet großes Haushaltsdefizit

Erzbistum Köln erwartet großes Haushaltsdefizit

Köln (epd). Das Erzbistum Köln rechnet für die kommenden Jahre mit einem Haushaltsdefizit in zwei- bis dreistelliger Millionenhöhe. Bereits 2025 sei ein Defizit von rund 50 Millionen Euro zu erwarten, teilte das mitgliederstärkste deutsche Bistum am Mittwoch zur Veröffentlichung seines Wirtschaftsplans für das laufende Jahr mit. Fünf Jahre später könnte der jährliche Fehlbetrag schon bei 100 Millionen Euro liegen, Tendenz weiter steigend.

Für dieses Jahr gab der Ökonom des Erzbistums, Gordon Sobbeck, Entwarnung: Der für 2022 prognostizierte Fehlbetrag von rund 27,5 Millionen Euro könne aus den Rücklagen ausgeglichen werden, die Diözese könne ihren Aufgaben weiter nachkommen. Für die kommenden Jahre seien jedoch Umsteuerungen in der Finanzplanung nötig, kündigte Sobbeck an. Der Wirtschaftsplan sieht für 2022 insgesamt Aufwendungen von rund 944,2 Millionen Euro vor.

In seinem Wirtschaftsplan verweist das Erzbistum unter anderem auf hohe Austrittszahlen von Kirchenmitgliedern. Eine seriöse Angabe zur einer Relation von Austrittsverhalten und Kirchensteueraufkommen sei nicht möglich, heißt es. Wie gravierend der durch die Pandemie ausgelöste finanzielle Einbruch ist, zeige sich an der Entwicklung der für die Aufgabenerfüllung zur Verfügung stehenden Kirchensteuermittel. Diese liegen im Wirtschaftsplan 2022 leicht unter dem Niveau des Jahres 2018. Im selben Zeitraum sei jedoch der Kirchensteuerbedarf zur Finanzierung der verschiedenen Aufgaben des Erzbistums um mehr als 45 Millionen Euro gestiegen. Das sei vor allem eine Folge der Steigerungen in den Bereichen Personal und Bau.