Hamburg (epd). Die Sturmflutvorhersage für die deutsche Nordseeküste wird am 31. Dezember 100 Jahre alt. Wie das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie am Donnerstag in Hamburg mitteilte, bezog sich die erste öffentliche Sturmflutwarnung Silvester 1921 ausschließlich auf das Hamburger Stadtgebiet und ging nur an wenige Interessenten. Im Laufe der Jahre hätten sich das Vorhersagegebiet und der Verteiler kontinuierlich erweitert, hieß es. Heute warne das Bundesamt entlang der etwa 1.300 deutschen Nordseeküsten-Kilometer flächendeckend über Internet, Radio und Fernsehen, Telefon und per App.
Für die Bewertung der Schwere einer Sturmflut an der deutschen Nordseeküste haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Angaben zufolge drei Klassen festgelegt: Eine Sturmflut ist ein Hochwasser, das zwischen 1,5 bis 2,5 Meter über dem mittleren Hochwasser (MHW) eintritt. Eine schwere Sturmflut erreicht Scheitelwerte zwischen 2,5 bis 3,5 Meter über MHW, eine sehr schwere Sturmflut mehr als 3,5 Meter über MHW. Durchschnittlich gibt es laut Bundesamt etwa fünf Sturmfluten pro Jahr.
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie ist die zentrale maritime Behörde Deutschlands. An den beiden Dienstsitzen in Hamburg und Rostock sowie auf fünf Schiffen arbeiten rund 1.000 Beschäftigte aus über 100 Berufen.