Martin Luther Kings Ansatz des gewaltfreien aktiven Protests sei vielen Menschen auch in der Kirche der DDR eine Inspiration gewesen, sagt der Pfarrer und frühere Direktor der Evangelischen Akademie Thüringen, Michael Haspel, in Erfurt. Luther Kings Theologie habe so mittelbar auch Auswirkungen auf die Friedliche Revolution von 1989 gehabt. Anlass der Veranstaltungen ist der sogenannte "King Day" am Montag, der in den USA als Feiertag begangen wird und dieses Jahr mit der Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident zusammenfällt.
Seit 2014 hat die evangelische Kirche in Weimar anlässlich des damals 50. Jahrestags von Kings Besuch in Ostberlin eine Predigtreihe aufgelegt. Im Mittelpunkt der Gottesdienste stehen laut der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland Bibelworte, die für King wichtig waren. Die Predigt hält Pfarrer Haspel. Der Kinofilm "Selma" wiederum hat die Märsche der schwarzen Bürgerrechtsbewegung 1965 von Selma nach Montgomery in Alabama zum Thema. Die Kundgebungen führten zur Durchsetzung des Wahlrechts für die schwarze Bevölkerung in den US-Südstaaten.
Der 1968 in Memphis/Tennessee ermordete US-amerikanische Bürgerrechtler Martin Luther King wäre am 15. Januar 96 Jahre alt geworden. Er gilt als herausragender Vertreter im gewaltfreien Kampf gegen Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit gegenüber den Afroamerikanern seines Heimatlandes. 1964 erhielt King in Oslo den Friedensnobelpreis. Der Gottesdienst findet am 19. Januar ab 10 Uhr in der Weimarer Jakobskirche statt. Der Kinofilm "Selma" wird am 20. Januar ab 19 Uhr im Kino "mon ami" in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln gezeigt.