Bad Blankenburg (epd). Die Evangelische Allianz in Deutschland (EAD) ruft zum 100-Tage-Gebet für die neue Bundesregierung und alle Bundestagsabgeordneten auf. Das gelte unabhängig von deren Parteizugehörigkeit - „auch und gerade dann, wenn wir mit deren politischer Linie nicht einverstanden sind“, sagte EAD-Generalsekretär Reinhardt Schink am Montag im thüringischen Bad Blankenburg. Die Aktion soll im Januar beginnen und bis in den April andauern.
Schink begründete den Aufruf mit den besonderen Herausforderungen der Corona-Pandemie. Anders als in „normalen Zeiten“, in denen einer neu gewählten Regierung 100 Tage gegeben würden, um sich einzuarbeiten, müsse das Kabinett von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sofort liefern. „Der Erwartungsdruck ist riesengroß“, sagte Schink. In Zeiten der Pandemie bleibe keine Zeit zum Innehalten.
Die Allianz lädt nach seinen Angaben am 3. Januar zum digitalen Auftakt ein. Am 13. April 2022 soll die Aktion „100 Tage Gebet für die Regierung“ beendet werden. In den Tagen dazwischen bitte die EAD einzelne Christen, Kirchen und Gemeinden oder Ortsallianzen, für die Regierung zu beten.
Die Evangelische Allianz sieht sich als älteste interkonfessionelle christliche Bewegung. Die erste Bad Blankenburger Konferenz des Netzwerks aus inzwischen über einer Million evangelikaler Christen aus Landes- und Freikirchen fand 1886 statt. Zum Netzwerk der EAD gehören etwa 1.000 örtliche Allianzkreise. Arbeitsfelder der EAD sind diakonische, pädagogische, publizistische und missionarische Aktivitäten in rund 380 Werken und Verbänden.