Kiel (epd). Die Wirtschaftsexpertin Frauke Steglich vom Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) geht davon aus, dass der Kauf nachhaltiger Weihnachtsgeschenke ein Trend werden kann. Befragungen des Konsumverhaltens in Deutschland zeigten, dass die Nachfrage nach Produkten aus fairem Handel zwar noch gering ist, aber stetig zunimmt, sagte Steglich dem Evangelischen Pressedienst (epd). Durch die Corona-Pandemie etwa dächten Verbraucherinnen und Verbraucher vermehrt über ihr Konsumverhalten nach und griffen öfter zu nachhaltigen Produkten. Das spiegele sich zum Teil sicher auch beim Geschenkekauf zu Weihnachten wider.
Zum nachhaltigen Verschenken eigneten sich Fairtrade-Lebensmittel wie Kaffee oder Schokolade. „Wer ein Handy verschenken möchte, könnte ein nachhaltiges Smartphone in Erwägung ziehen, bei dessen Herstellung auf eine faire Produktion und auf Langlebigkeit geachtet wird“, so Steglich. Einige Hersteller lieferten passendes Werkzeug mit, nehmen defekte Teile zurück und schicken neue, die man dann selbst einbauen kann. „Funktioniert gut, ich habe mir selbst vor ein paar Jahren ein Fairphone gekauft.“
Sie selbst habe schon mal eine Tierpatenschaft zu Weihnachten bekommen. „Das heißt, dass meine Familie in meinem Namen eine Spende an eine Umwelt- und Tierschutzorganisation entrichtet.“ Sie werde in diesem Jahr Bücher und Abonnements für Gemüse oder Gewürze aus ökologischer Landwirtschaft über eine Crowdfarming-Plattform verschenken. „Bei der Geschenkverpackung versuche ich altes Geschenkpapier möglichst wiederzuverwenden und Papier zu nutzen, das recycelt werden kann.“