Hannover (epd). Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, hat die Bedeutung von Trost in der Corona-Pandemie hervorgehoben. „Unzählige haben in der Pandemie erlebt, wie es ist, wenn kein Mensch da ist, der ein Wort des Trostes spricht“, erklärte die westfälische Präses am Freitag laut Mitteilung der EKD in Hannover. Die Trostlosigkeit sei wirklich zum Verzweifeln gewesen.
Die Zeit der Corona-Pandemie habe neu gelehrt, wie nötig die Menschen Trost bräuchten, sagte Kurschus anlässlich des Ewigkeitssonntags. Dieser sei so nötig wie die Luft zum Atmen und das tägliche Brot. Die vergangenen Monate hätten jedoch zugleich auch gezeigt, dass Trost Gesten und Formen und Rituale brauche. Er brauche „die gemeinsame Feier, das gemeinsame Gebet, das gemeinsame Gedenken“. Damit würden nicht allein die Toten gewürdigt. „Wir schöpfen daraus Trost für uns Lebende. Im Gedenken bleiben wir miteinander verbunden“, so Kurschus.
Kurschus predigt am Ewigkeitssonntag im Rahmen der Aktion „Bäume der Hoffnung“ auf dem Evangelischen Friedhof Wattenscheid. Der Ewigkeitssonntag, der auf die Reformationszeit zurückgeht, ist dem Andenken an Verstorbene gewidmet. Neben dem Totengedenken wird in vielen Gottesdiensten auch zu einem bewussteren Umgang mit der Lebenszeit ermutigt. Mit dem Gedenktag endet das Kirchenjahr.