Aus Sicht der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, hilft die Botschaft von der österlichen Hoffnung auf Auferstehung gegen schlechte Nachrichten. "Ostern ist ein bewährtes Heilmittel gegen all die schlechten Nachrichten, mit denen wir Tag für Tag konfrontiert sind", erklärte die Hamburger Bischöfin in ihrer Osterbotschaft. Ostern sei damit "ein Fest der Verwandlung".
Fehrs sagte, Christen sollten die österliche Zuversicht auch an diejenigen weitergeben, die wenig Berührungspunkte zur christlichen Religion haben. Sie appellierte: "Teilt die guten Nachrichten - nicht allein die Katastrophenmeldungen. Erzählt euch die Geschichten vom gelingenden, guten Leben, die Kraft geben. Das brauchen wir jetzt in unserem Land. Das braucht die Welt. Nur so verwandelt sie sich."
Berlins evangelischer Bischof Christian Stäblein hat in seiner Predigt zum Ostersonntag zu Mut und Zuversicht trotz zahlreicher Krisen in der Welt aufgerufen. In der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche verwies der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Ostersonntag zugleich auf etliche Kriege und zahlreiche soziale Ungerechtigkeiten. Die Kriege dieser Welt machten nicht einmal zu Ostern Pause, jedenfalls keine richtige, beklagte der Bischof.
Die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst hat anlässlich des bevorstehenden Osterfests die Menschen dazu aufgerufen, sich durch das Leben und auch den Tod nicht kleinkriegen zu lassen. "Gott macht uns zu Stehaufmenschen", sagte die Kirchenpräsidentin. Der Glaube an Gottes Liebe trage und halte die Menschen. Dieser "innere Schwerpunkt" richte diese nach ihrem Fallen immer wieder auf.
Kirchenpräsidentin Tietz: "Gott ist stärker als der Tod"
Christiane Tietz, Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), erinnert zum Osterfest an die Radikalität des Osterbotschaft. "Das Leben Gottes in Jesus Christus war so stark, dass Jesus nicht im Tod blieb, sondern in ein neues Leben auferstanden ist. In dieses neue Leben geht Jesus uns voran", sagt sie in ihrer Osterbotschaft. Am Ostermontag, 21. April, wird Tietz um 11 Uhr in der Dreikönigskirche in Frankfurt am Main predigen.
Der rheinische Präses Thorsten Latzel hat die besondere Bedeutung der Ostergeschichte für den eigenen Alltag betont. "Diese Geschichte ist für alle, die gerne glauben würden, aber nicht wissen, wie", sagte er am Ostersonntag in einem SWR-Radiogottesdienst in der Heddesdorfer Kirche in Neuwied. "Für alle, die sich nach Sinn, Halt, Hoffnung sehnen - über den Tod hinaus". Die Ostergeschichte richte sich auch an alle, die den Schmerz kennen, das Liebste verloren zu haben und dennoch von der Liebe nicht lassen könnten, sagte der leitende Geistliche der Evangelischen Kirche im Rheinland.
Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt: "Nichts bleibt, wie es ist – die Kraft der Auferstehung Jesu Christi."
In ihrer Osterbotschaft hat die Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Kristina Kühnbaum-Schmidt, die Kraft der Auferstehung als Quelle neuer Hoffnung und gelebter Gemeinschaft hervorgehoben. Die Botschaft von Ostern sei "kein lauter Triumph, sondern eine stille, verwandelnde Kraft", so die Leitende Geistliche der Nordkirche.
Jeder könne die Osterhoffnung persönlich weitergeben und leben, so die Bischöfin der Evangelischen Landeskirche in Baden, Heike Springhart. "Es ist die Hoffnung, die eine weitergibt, wenn sie den Menschen nicht links liegen lässt, der bettelnd am Straßenrand sitzt. Die Hoffnung, die der weitergibt, der im Gespräch bleibt auch mit dem, der eine andere Meinung hat. Und die Hoffnung, die eine lebt, die auch dann am Bett sitzen bleibt und die Hand hält, wenn alles zu Ende geht." Am Ostermorgen kehre das Leben zurück, das setzte allem Kriegstreiben und Großmannsgebahren ein Ende. "Am Ende steht der Beginn des neuen Lebens."
EKKW-Bischöfin Hofmann: "Jesu Auferstehung ist die Triebfeder, die uns weiter hoffen lässt."
In ihrer Botschaft zum Osterfest wirbt die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Dr. Beate Hofmann, dafür, weiter für Gerechtigkeit und Frieden, für Versöhnung und Gemeinschaft zu arbeiten. Jesu Sieg über den Tod ermögliche, eine andere Haltung einzunehmen und nicht zu verzweifeln angesichts der Kriege und Krisenherde dieser Welt. Seine Auferstehung bezeichnet die Bischöfin als "Triebfeder", die Hoffnung schenke.
Für die Bischöfin im Sprengel Schleswig und Holstein der evangelischen Nordkirche, Nora Steen, ist die Osterbotschaft "eine sprudelnde Quelle für Zuversicht und Mut". In ihrer Osterbotschaft betont sie die Hoffnung, die an Ostern inmitten von Widersprüchen im Mittelpunkt stehe, teilte die Nordkirche am Donnerstag mit. Diese Hoffnung sei ganz konkret spürbar: "Versöhnung nach Streit, das Wachsen neuer Hoffnung aus zerbrochenen Lebensträumen - all dies ist Ausdruck der Auferstehungskraft".
Regionalbischof Prieto Peral: "Ostern ist echtes Leben."
Für mehr echte Begegnungen statt virtueller Kontakte hat Regionalbischof Thomas Prieto Peral am Ostersonntag geworben. Die personalisierten Algorithmen von Programmen mit Künstlicher Intelligenz (KI) erzeugten "oft nur eine Illusion von Nähe", sagte der Theologe im ökumenischen Gottesdienst der Lukasgemeinde. Von Ostermontag bis kommenden Freitag (21. bis 25. April) besucht Regionalbischof Thomas Prieto Peral das Heilige Land. Zwei Themen stehen dabei im Mittelpunkt: Zum einen gehe es um die Begegnung mit von Gewalt im Nahen Osten betroffenen Menschen, zum anderen um die interreligiöse Verständigung.
Die Regionalbischöfin des Kirchenkreises Bayreuth, Berthild Sachs, hat in ihrer Predigt zum Palmsonntag dazu aufgerufen, zu Ungerechtigkeiten nicht zu schweigen. "Was wir lange für unvorstellbar gehalten haben, das passiert wieder", sagte sie in der evangelischen Stadtpfarrkirche St. Bartholomäus in Pegnitz. Mit seiner Osterbotschaft 2025 erinnert Bischof Tilman Jeremias daran, dass der Auferstandene uns auch dann begleitet, wenn wir ihn nicht erkennen. Ostern bedeutet neue Lebenskraft, trotz Krise.
Bischof Bätzing: "Ostern ist Ursprung der Menschenwürde."
Aus Sicht des Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, ist Ostern ein Symbol für ein würdevolles Miteinander. Die frühen Anhänger Jesu Christi wollten soziale Unterschiede zwischen den Menschen ausgleichen, sagte der Limburger Bischof laut Predigttext am Ostersonntag in Limburg.
Zahlreiche Osterreiter haben am Sonntag in der sächsischen Oberlausitz die christliche Botschaft von der Auferstehung Jesu verkündet. Singend und betend zogen sie in festlicher Kleidung auf geschmückten Pferden über die Dörfer. Laut Angaben des Bistums Dresden-Meißen wollten sich rund 1.500 Osterreiter an insgesamt neun Prozessionen beteiligen. Der Brauch wird vor allem von den katholischen Sorben in der Region um Kamenz, Bautzen und Hoyerswerda gepflegt.
In seiner Osterbotschaft ruft der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) die Christen dazu auf, in einer "zerbrochenen Welt" ihren Glauben zu leben. In der Botschaft anlässlich des Osterfestes am kommenden Sonntag heißt es, dass Gott daran wirke, die Welt zu erneuern. Der Vorsitzende des ÖRK-Zentralausschusses, Heinrich Bedford-Strohm, und ÖRK-Generalsekretär Jerry Pillay veröffentlichten die Botschaft in Genf.
Der Lutherische Weltbund setzt in seiner Osterbotschaft weitere Akzente: Ostern sei nicht nur ein ergreifender Moment, sondern eine Einladung an alle Menschen jeden Geschlechts und jeder Generation, sich aktiv an der Mission Christi zu beteiligen. Weltweit feiern Gläubige am Sonntag Ostern, das älteste und wichtigste Fest der Christenheit. Es erinnert an die Mitte des christlichen Glaubens: die Auferstehung Jesu Christi von den Toten nach seinem Leiden und Sterben am Kreuz.