Genf (epd). Der Weltkirchenrat hat sich enttäuscht über das Ergebnis des UN-Klimagipfels in Glasgow gezeigt. „Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Klimawandel sind unerbittlich, nicht verhandelbar und verzeihen keine politisch kurzsichtigen Entscheidungen“, erklärte der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) am Mittwoch in Genf zum Abschluss der Tagung seines Exekutivausschusses. Dies sei das „letzte entscheidende Jahrzehnt, in dem wir noch Maßnahmen gegen den Klimawandel ergreifen und die seit langem prognostizierte Katastrophe verhindern können“, unterstrich der ÖRK-Exekutivausschuss.
In Glasgow seien von den politischen Führungskräften die Entscheidungen erneut hinausgezögert worden, hieß es weiter. Damit sei das Zeitfenster für deren Umsetzung weiter verkleinert worden. Der ÖRK-Exekutivausschuss forderte eine „fundamentale Umkehr“ in allen Nationen, Gesellschaften, Kirchen und Gemeinschaften, eine „Abkehr von dem zerstörerischen und ausbeuterischen Weg, der uns in diesen Abgrund führt, hin zu einer gerechten und nachhaltigen Zukunft.“
Zum 1948 gegründeten ÖRK gehören inzwischen 349 Mitgliedskirchen mit zusammen über 500 Millionen Christinnen und Christen aus protestantischen, orthodoxen, anglikanischen und anderen Traditionen in mehr als 140 Ländern. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche. Geschäftsführender ÖRK-Generalsekretär ist Ioan Sauca von der Rumänisch- Orthodoxen Kirche.