Das müsse gerade für dieses besondere Fest gelten, „auf das sich so viele Menschen freuen, ob sie religiös sind oder nicht“, sagte der Universitätsprofessor und Präsident der Universität Trier dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Widerstandskraft der Seele habe auch ihre Grenzen.
Die Corona-Pandemie habe gezeigt, welch großen Stellenwert Weihnachten und Ostern als Feste im Kalenderjahr haben, fügte der 62-jährige Forscher hinzu. Aber auch viele Feiern im Freundes- und Familienkreis sorgten für den Zusammenhalt im Kleinen und im Großen, also auch für die Gesellschaft. Trotz aller „Individualisierungstendenzen, die man für unsere Gesellschaft seit mehr als 50 Jahren diagnostiziert, sind diese Anker sehr wichtig“.
Gerade in Krisen wie der Corona-Pandemie wollten die Menschen nicht alleine sein. Jäckel warnte vor zunehmender Resignation, wenn hier erneut Verzicht gefordert werde.
Weihnachten sei eine „wichtige gesellschaftliche Auszeit“, sagte Jäckel. Daher solle man das Fest mit allen nötigen Hygiene-Leitplanken und Vorkehrungen in Präsenz stattfinden lassen. Weihnachten sei für viele auch Zeit der Bilanz, Rückblick auf schöne und traurige Ereignisse des vergangenen Jahres: „Das Fest wird zum Fluchtpunkt vieler Fragen, die zumindest einmal im Jahr gestellt werden und auch danach bleiben, allenfalls vorübergehend leichter zu ertragen sind.“ Weihnachten sei daher auch eine „Zeit der Erinnerung“.