Mit Meeresspiegel-Anstieg droht Ländern Verlust von Seegebieten

Mit Meeresspiegel-Anstieg droht Ländern Verlust von Seegebieten
10.11.2021
epd
epd-Gespräch: Mey Dudin

Berlin (epd). Mit dem Anstieg der Meeresspiegel droht Küsten- und Inselstaaten zunehmend der Verlust von Seegebieten mit Bodenschätzen und Fischgründen. Völkerrechtler Christian Schaller sagte im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd), dass sich die Grenzen der Meereszonen, in denen die Staaten das Vorrecht haben zu fischen, zu forschen oder Rohstoffe abzubauen, sich immer weiter in Richtung Land verschieben. „Der Prozess ist schleichend.“ Je flacher eine Küste und je kleiner eine Insel sei, umso eher mache sich der Effekt bemerkbar.

Gerade Archipel-Staaten verlören auch immense Seegebiete, wenn einige ihrer kleinen Inseln im Meer versinken, betonte Schaller, der für die Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin forscht. Ferner könne der Meeresspiegel-Anstieg zu neuen Streitigkeiten über zwischenstaatliche Seegrenzen führen. Für Schiffe gebe es ebenfalls keine Rechtssicherheit, wenn sie zum Beispiel nicht wüssten, ob sie sich bereits im Küstenmeer eines Staates befinden.