Bremen (epd). Der Bochumer Jura-Professor Jacob Joussen ist am Dienstag wieder in den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewählt worden. Er erreichte im sechsten Wahlgang 100 von 146 abgegebenen Stimmen. Joussen gilt als Experte für kirchliches Arbeitsrecht. Der 50-Jährige gehörte bereits in den vergangenen sechs Jahren dem Rat an.
Der Rat der EKD hat 15 Mitglieder. Qua Amt gehört die Präses der EKD-Synode, Anna-Nicole Heinrich, dem Gremium an, das die Vielfalt der Protestanten in Deutschland repräsentieren soll, über aktuelle Herausforderungen für Kirche und Gesellschaft berät und sich öffentlich zu Wort meldet.
Im ersten Wahlgang bei der digitalen Synodentagung war die westfälische Präses Annette Kurschus, im zweiten die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehr in den Rat gewählt worden. Auch diese gehörten dem Gremium bereits zuvor an. In weiteren Wahlgängen erhielten zudem der sächsische Landesbischof Tobias Bilz, der Pharma-Manager Andreas Barner, die SPD-Politikerin Kerstin Griese, die hannoversche Kirchenamtspräsidentin Stephanie Springer, der Pfälzer Dekan Michael Diener und die norddeutsche Pastorin und Sinnfluencerin Josephine Teske genügend Stimmen. Damit waren am Nahcmittag noch fünf Plätze zu vergeben.
Es sind mehrere Wahlgänge nötig, bis alle Plätze im Rat besetzt sind. Insgesamt 22 Kandidatinnen und Kandidaten bewarben sich ursprünglich um einen Sitz. Nach dem vierten Wahlgang zog der Theologische Vorstand des Potsdamer Oberlinhauses, Matthias Fichtmüller, seine Kandidatur zurück. Gewählt ist, wer zwei Drittel der Stimmen erhält. Wahlberechtigt sind die 128 Mitglieder der EKD-Synode und die Vertreter der 20 Landeskirchen in der Kirchenkonferenz.
Am Mittwoch soll auf der EKD-Synode über den Ratsvorsitz entschieden werden. Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm steht nicht mehr für das Amt zur Verfügung.