Düsseldorf (epd). Der rheinische Präses Thorsten Latzel fordert einen entschlossenen Einsatz von Christinnen und Christen gegen jede Art von Antisemitismus. „Als Christinnen und Christen sind wir dazu verpflichtet, gegen alle Formen von Judenhass und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit Widerstand zu leisten, wachsam zu sein und beherzt zu widersprechen, wo sich solche Überzeugungen manifestieren“, sagte der leitende Geistliche der Evangelischen Kirche im Rheinland am Montag in einer Videobotschaft mit Blick auf das Gedenken an die Reichspogromnacht 1938 am Dienstag.
Die Erinnerungen an die gewalttätigen Ausschreitungen gegenüber jüdischen Mitbürgerinnen und -bürgern am 9. November 1938 seien kein „Gedächtnistheater“, sondern ein Anlass zum Innehalten, sagte Latzel. Das sei wichtig „um uns an die Verantwortung erinnern zu lassen, in die Gott uns Menschen hineinstellt“. Das Gedenken an die Schuld früherer Generationen bleibe weiterhin wichtig, sagte der evangelische Theologe. Im Zusammenhang mit den Novemberpogromen seien Christinnen und Christen verantwortlich, dazu beizutragen, dass sich derartiges nicht wiederhole.
