„500 Jahre nach der Reformation ist Freiheit ein Megathema unserer Zeit“, sagte Bedford-Strohm laut Mitteilung der EKD am Freitag. „Sie ist vielleicht das Megathema der modernen Welt.“ Der bayerische Landesbischof predigt am Sonntag in der Wittenberger Schlosskirche, wo der Reformator Martin Luther (1483-1546) um den 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen wider den Ablasshandel der Kirche veröffentlichte.
Bedford-Strohm betonte, um den Wert der Freiheit zu ermessen, müsse er nur auf die eigene Geschichte schauen. Er sei in Coburg zehn Kilometer von der sogenannten Zonengrenze in Oberfranken aufgewachsen. „Jeden Nachmittag am Sonntag sind wir spazieren gegangen und haben den Stacheldraht gesehen. Und ich habe mir nie träumen lassen, dass ich eines Tages noch selbst erleben würde, dass diese Stacheldrahtanlagen nicht mehr da sind. Dass ich je an einem Reformationstag in der Schlosskirche zu Wittenberg, am Grab Martin Luthers predigen könnte.“
Am Reformationstag erinnern Protestanten in aller Welt an den Beginn der Reformation durch die Veröffentlichung der 95 Thesen. Mit seiner Kritik an der Kirche seiner Zeit stieß Luther Veränderungen an, die später zum Entstehen der evangelischen Kirche führten. Der Reformationstag ist Feiertag in neun Bundesländern.