Dresden (epd). Der Rechtsextremismus bleibt in Sachsen weiterhin ein gesellschaftliches Problem. Wie aus dem aktuellen sächsischen Verfassungsschutzbericht hervorgeht, stieg die Zahl der Rechtsextremisten im vergangenen Jahr im Freistaat auf 4.800. Im Vorjahr 2019 waren es demnach 3.400 Personen.
Die „Entstrukturierung“ der rechten Szene habe sich weiter fortgesetzt, sagte Sachsens Verfassungsschutzpräsident Dirk-Martin Christian am Dienstag in Dresden. Mit Hilfe der virtuellen Medien würden Netzwerke aufgebaut - ohne Bildung von festen Strukturen. Diese zu erkennen, sei eine ganz besondere Herausforderung für die Behörden.
Hintergrund des starken Anstiegs ist laut Bericht die rechtsextreme Sammelbewegung „Der Flügel“ mit 1.400 Mitgliedern, ein verfassungsfeindlicher Zusammenschluss innerhalb der AfD. Er wird seit März 2020 von den Verfassungsschutzbehörden in Bund und Ländern beobachtet.
Auch die Entwicklung des Linksextremismus gebe Anlass zur Sorge, sagte Christian. Die Zahl der Anhänger bezifferte er auf 800. In Leipzig hätten sich die Gewaltdelikte verdreifacht.