Dresden (epd). Die Katholische Erwachsenenbildung hat Christen aufgefordert, bei der Bundestagswahl Parteien zu wählen, die sich für eine offene und plurale Gesellschaft einsetzen. Die Wahlprogramme sollten daraufhin abgeklopft werden, erklärte der Leiter der Katholischen Erwachsenenbildung Sachsen, Sebastian Kieslich, am Mittwoch in Dresden bei der Vorstellung einer Studie der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle (KSZ) zum christlichen Menschenbild in den Wahlprogrammen.
Das Ausgrenzen von Menschen wegen ihrer Herkunft, Religion oder Weltanschauung sei mit dem christlichen Glauben unvereinbar. „Hinter dem christlichen Menschenbild stehen die Sozialprinzipien der Personalität, des Gemeinwohls, der Solidarität, Subsidiarität und Nachhaltigkeit“, betonte Kieslich. Die KSZ ist eine Arbeitsstelle der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.
Im Bekenntnis zum christlichen Menschenbild herrsche in den Wahlprogrammen der meisten Parteien Übereinstimmung, sagte KSZ-Direktor Peter Schallenberg, zugeschaltet per Videokonferenz aus Lourdes (Frankreich). Einschränkungen gebe es bei der Linkspartei, besonders aber bei der AfD. Die starke Betonung von Nation und Volk bei der AfD sei der katholischen Soziallehre fremd, so Schallenberg.