Rom (epd). Papst Franziskus hat die internationale Gemeinschaft und die politisch Verantwortlichen im Libanon zu verstärkten Friedensbemühungen aufgerufen, um das Nahost-Land vor dem Untergang zu bewahren. Sie müssten dafür sorgen, dass der Libanon „nicht versinkt“, mahnte er Vatikanangaben zufolge am Donnerstag bei einem ökumenischen Friedensgebet mit libanesischen Kirchenvertretern im römischen Petersdom.
Das Kirchenoberhaupt bekräftigte seinen Wunsch, den Nahost-Staat zu besuchen. Vor dem Hintergrund der anhaltenden politischen Blockade beklagte er „verpasste Chancen auf dem Weg der Geschwisterlichkeit, der Versöhnung und der vollen Einheit“. Franziskus rief dazu auf, den Libanon nicht denen zu überlassen, die „skrupellos ihre eigenen Interessen verfolgen“.
Der Libanon steckt derzeit in einer tiefen Wirtschafts- und Finanzkrise. Eine wechselseitige Blockade der politischen Kräfte verhindert die Bildung einer neuen Regierung. Es kommt zu Streiks und massiven Protesten.
Die Bevölkerung des Libanon sei „enttäuscht und abgekämpft“, dabei habe sie Hoffnung und Frieden dringend nötig, erklärte der Papst. Vor dem Hintergrund des friedlichen Zusammenlebens unterschiedlicher Religionen über Jahrhunderte betonte der Franziskus, der Libanon sei „eine universale Botschaft des Friedens und der Geschwisterlichkeit, die aus dem Nahen Osten aufsteigt“. Das Land müsse erneut ein Land der Toleranz und des Pluralismus sein, in dem verschiedene Religionen und Konfessionen einander begegneten.