Die ökumenische Perspektive müsse theologisches Lernen heute vielmehr von Anfang an leiten. Dazu gehörten auch außeruniversitäre Lernorte, Praktika, Reisen sowie ökumenische Begegnungen im In- und Ausland.
Deutschland wandele sich mehr und mehr von einer bi-konfessionellen in eine multikonfessionelle und multireligiöse Gesellschaft, hieß es weiter. Das stelle neue Anforderungen an alle, die in Kirche, Schule und Diakonie arbeiten.
Die EKD-Kammer für Weltweite Ökumene hält deshalb Veränderungen in Studium und Ausbildung für verschiedene kirchliche Berufe für notwendig. In ihrem jetzt veröffentlichten Impulspapier "Ökumene in der evangelisch-theologischen Aus- und Fortbildung" plädiert die Kammer für einen weiten Ökumene-Begriff.
Ökumene sei nicht nur das Bemühen um die Einheit der christlichen Kirchen. "Wir denken dabei in Deutschland oft nur an die Verständigung zwischen evangelisch und katholisch", sagt die Kammervorsitzende Ulrike Link-Wieczorek (Oldenburg). "Doch christlicher Glaube existiert weltweit in vielen kulturellen und konfessionellen Gestalten." In einer von Globalisierung und Migration geprägten Gegenwart gelte es, diese Vielgestaltigkeit wahrzunehmen. Das Wissen darum erleichtere auch den Dialog mit anderen Religionen.