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Swetlana Tichanowskaja, Oppositionsführerin von Belarus, bei einem Protest in Warschau. Sie nimmt am Wochenende an einem Gebet in der Gethsemanekirche für in ihrer Heimat verfolgte Oppositionelle teil.
Oppositionspolitikerin Tichanowskaja zu Gebet in Berlin
Die ehemalige belarussische Präsidentschaftskandidatin Swetlana Tichanowskaja ist am Wochenende in Berlin zu Gast. Gemeinsam mit ihrer Mitstreiterin Tatjana Chomitsch und Berlins evangelischem Bischof Christian Stäblein werde sie am Samstagabend in der Gethsemanekirche im Stadtteil Prenzlauer Berg für die Freilassung inhaftierter Oppositioneller in ihrem Heimatland beten.
Tichanowskaja lebt im Exil in Litauen. Wie die evangelische Landeskirche in Berlin mitteilte, will auch Bischof Stäblein in seinem Grußwort an die belarussischen Behörden appellieren, Maria Kolesnikowa, Roman Protassewitsch und die rund 500 weiteren Inhaftierten in Belarus freizulassen.
Nach Angaben der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz drückte Bischof Stäblein im Vorfeld seine Freude darüber aus, dass die Gesichter der belarussischen Opposition in der Kirche zu Gast sein werden. Zum anstehenden Besuch sagt Bischof Stäblein: „Die Gesichter der belarusischen Opposition werden in unserer Kirche zu Gast sein. Ich appelliere an die Behörden: Lassen Sie die Inhaftierten der belarusischen Demokratiebewegung frei und beenden Sie das Unrecht!“
©Belarusische Gemeinschaft RAZAM e.V.
Wachet und betet” - unter diesem Motto versammelten sich Menschen aus der Friedens- und Umweltbewegung der DDR in den 1980er Jahren unter dem schützenden Dach der Berliner Gethsemanekirche. Seit 2017 wird täglich um 18 Uhr der politisch Gefangenen in der Türkei und weltweit gedacht. Seit Ende August 2020 stehen die Andachten einmal pro Woche im Zeichen der Krise in Belarus, gestaltet von der Andachtsgruppe „Wachet und betet“ und der belarusischen Diaspora.