Insbesondere jene aus sozial benachteiligten Verhältnissen litten am meisten unter den coronabedingten Einschränkungen, teilte der evangelische Sozialverband in Berlin mit. Zum Internationalen Kindertag am 1. Juni plädiert die Diakonie dafür, die Rechte von Kindern und Jugendlichen zu stärken und ihre Perspektiven in alle politischen Entscheidungsprozesse zur Pandemiebewältigung einzubeziehen.
Politik soll Hilfsangebote stärken
Maria Loheide, Vorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, sagte, Kinder und Jugendliche seien durch die Pandemie gleich in mehrfacher Weise betroffen. "Kinder waren, so zeigt es die polizeiliche Kriminalstatistik 2020, häufiger häuslicher Gewalt ausgesetzt." Insbesondere Kinder aus ärmeren Verhältnissen würden nach wie vor um ihre Bildungschancen gebracht, sagte Loheide. "Aber auch auf Spiel und altersgemäße Freizeitbeschäftigung mussten Kinder und Jugendliche weitgehend verzichten, weil Abenteuerspielplätze oder Freizeiteinrichtungen geschlossen sind."
Damit Kinder und Jugendliche sich von den Folgen der Corona-Pandemie erholen, Defizite in der Bildung und der sozialen Entwicklung aufholen könnten, müssten die Angebote der Kinder- und Jugendhilfe in den nächsten Jahren von Bund, Ländern und Kommunen gestärkt werden. Das betreffe die Angebote und Hilfen der Kindertagesbetreuung, Familienberatung und Familienerholung, Kinder- und Jugendarbeit sowie Jugendsozialarbeit.
Ihre Finanzierung müsse ausreichend gesichert sein und dürfe nicht den Sparplänen der Kommunen zum Opfer fallen. "Die Politik wird sich daran messen lassen müssen, wie es gelingt, Kinder und Jugendliche nachhaltig zu fördern", fügte Loheide hinzu.