Anlass sei die Aussendung der Franziskanermönche durch Franz von Assisi an Pfingsten 1221, sagte Gesine Beck, Pfarrerin der Barfüßergemeinde, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Mit dem Jubiläumsjahr wolle man unter anderem "danach fragen, welche Impulse uns der franziskanische Geist für das heutige Leben geben kann", so Beck.
Nachdem die Franziskaner zu Fuß über die Alpen gelangt waren, hatten sie sich in Augsburg niedergelassen. Sie bauten dort im Laufe des 13. Jahrhunderts eine Kirche in der Unterstadt. Sie war der Vorläufer der heutigen evangelischen Barfüßerkirche. Augsburg war damit das erste Zentrum der Franziskaner nördlich der Alpen. Von hier aus breitete sich der Orden in alle Richtungen aus.
Mönche halfen Armen und Kranken
"Die Franziskaner waren bei der Bevölkerung sehr beliebt", sagte Gesine Beck. Die Bettelmönche hätten nicht nur als Seelsorger gearbeitet. Sie halfen auch Menschen, die arm oder krank waren. Die Bevölkerung nannte die Franziskaner dabei "Barfüßer", weil sie als Zeichen ihrer selbst gewählten Armut stets barfuß liefen. Die Bezeichnung hat sich bis heute im Namen der Barfüßergemeinde erhalten.
Das Jubiläumsjahr feiere die Gemeinde zusammen mit den franziskanischen Schwestern aus Dillingen und dem Augsburger Kloster Maria Stern, erklärte Beck. Zu beiden pflege man "eine lebendige Beziehung". Ein Höhepunkt des Festjahres seien die Eröffnungstage mit einem ökumenischen Gottesdienst am 20. Mai und Tagen der offenen Barfüßer-Kirche.
Im Oktober sei schließlich eine "franziskanische Präsenzwoche" geplant, sagte Beck. Dann seien Franziskanerinnen und Franziskaner aus ganz Deutschland in Augsburg zu Gast: "Sie werden über ihr Leben und ihren Glauben informieren", so die Pfarrerin. Zum Jubiläum sei überdies eigens ein Lied komponiert worden. "Barfuß wie Franziskus" werde erstmals beim Eröffnungsgottesdienst zum Festjahr zu hören sein, sagte Beck. Danach werde es "uns durchs Festjahr begleiten".