Auf Honorarbasis sollen zwei "Türmer" die regelmäßige Öffnung der Aussichtsplattform auf dem evangelischen Gotteshaus St. Martini gewährleisten und die Stadt repräsentieren, wie die Stadtverwaltung Halberstadt (Landkreis Harz) am Montag mitteilte.
Bis zur Plattform seien 120 Stufen zu erklimmen, Bewerber sollten daher körperliche Fitness mitbringen, hieß es. Auch die Bereitschaft zur Arbeit an Wochenenden und Feiertagen sowie zum Tragen eines Kostüms mit Umhang und Kopfbedeckung sollten nicht fehlen. Kontaktfreudigkeit, sympathisches Auftreten sowie Begeisterung für die Stadt und ihre Geschichte gehörten ebenfalls zum Profil. Im Gegenzug warte auf die Türmerinnen und Türmer "eine anspruchsvolle Aufgabe mit Besucherkontakt und Frischluftgarantie", erklärte die Kommune.
In früheren Jahrhunderten hatten Türmer die Aufgabe, von Kirchtürmen aus die Umgebung zu beobachten und vor Gefahren zu warnen. Im Mittelalter galt der Beruf als "ehrlos". Die gotische Halberstädter Martinikirche ist bekannt für ihre beiden unterschiedlich hohen Türme. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und bis 1954 wieder aufgebaut.