Das sagte Kramer der in Weimar erscheinenden Kirchenzeitung "Glaube+Heimat" (Ausgabe zum 21. Februar). Die Landeskirche wisse zwar, dass Gemeindeseelsorge stattfinde, aber nicht in welchem Ausmaß.
Laut Kramer gibt es zwei Bereiche in der Seelsorge. Zum einen die spezialisierten Felder wie etwa die Telefon-, Klinik- oder Notfallseelsorge, die hochprofessionell agierten, und zum anderen die verlässliche, professionelle Gemeindeseelsorge. Hier wolle er ergründen, wie sie in der Fläche vorkomme. "Ich glaube, dass der Besuchsdienst in den Gemeinden stärker ausgebaut werden muss", sagte der Bischof. Für ihn sei "verlässliche Gemeindeseelsorge eine der wichtigsten Aufgaben für die Zukunft unserer Kirche".
Zwar sei nicht jedes Gespräch seelsorgerlich, aber aus jedem Gespräch könne ein seelsorgerliches werden. Das müsse nicht zwangsläufig in eine Beichte münden, "aber Beichte und der Zuspruch der Vergebung sollten wir in der Seelsorge wieder stärker betonen", erklärte der Leitende Geistliche der mitteldeutschen Kirche.
Seelsorge sei eine Grundhaltung unter Christen, zu schauen, wie es der Seele des anderen gehe. Zudem zähle sie für die hauptamtlichen Kirchenmitarbeiter zur Berufsbeschreibung. Das lasse sich aber nur schwer in einer Dienstvereinbarung fassen.