Berlin (epd). Auf Betreiben des Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, sollen angehende Ärzte mehr Wissen über den Missbrauch der Medizin während des Nationalsozialismus vermittelt bekommen. Er erwarte eine entsprechende Änderung der Approbationsordnung, der derzeit vom Bundesgesundheitsministerium insgesamt überarbeitet wird, sagte Klein dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Freitag). Die Abstimmung des Gesundheitsministeriums mit den anderen beteiligten Ministerien wird dem Bericht zufolge voraussichtlich Ende Februar abgeschlossen sein.
Klein sagte dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland", es gebe "viel zu viele Mediziner, die unzureichende Kenntnisse haben über die Rolle der Medizin im Dritten Reich". So fehle es zum Beispiel an Kenntnissen über die menschenverachtenden Versuche des KZ-Arztes Josef Mengele und anderer Mediziner. "Das waren glatte Verstöße gegen den hippokratischen Eid", sagte der Antisemitismusbeauftragte. Es sei wichtig, dass sich Mediziner von heute stärker mit diesen ethischen Fragen auseinandersetzen.
epd kfr