Gut vier Jahrzehnte hat das Versorgungsgebäude auf dem Gelände des Jugendzeltlagers in Plößberg seine Schuldigkeit getan. Nun ist es in die Jahre gekommen. Weil die gesamte Anlage zwischenzeitlich überaltert war, hat das Jugendwerk des evangelischen Dekanats Weiden einen Neubau ins Auge gefasst und nimmt dafür über eine halbe Million Euro in die Hand. Mit jährlich 7.500 Übernachtungen gehört die Anlage zu den großen Jugend-Zeltlagerplätzen in Bayern.
Das Jugendcamp schreibt seit über 40 Jahren an einer Dauer-Erfolgsgeschichte, nicht nur für die Jugend aus der Region. Aus ganz Deutschland, vor allem aus Berlin, kamen Jugendliche und junge Erwachsene seit den 1980er-Jahren in die Oberpfalz. Denn vor 2000 gehörte der Zeltlagerplatz der Evangelischen Landeskirche in Berlin. Nach dem Mauerfall verringerte sich deren Bedarf an Ausflugszielen, so dass das Dekanat Weiden den Platz erwarb und das Angebot für die Jugendlichen fortführte.
2020 coronabedingter Totalausfall
Doch nun muss die Anlage erneuert werden: Das neue Küchen- und Versorgungsgebäude soll den Anforderungen an moderne Jugendarbeit gerecht werden, erläutert Dekanatsjugendreferent Thomas Vitzthum das Ziel der Baumaßnahmen. Ende März soll es fertig sein. Damit verbinde sich auch die Hoffnung, das Jugendcamp in der kommenden Saison wieder nutzen zu können. Coronabedingt sei das Jahr 2020 ohnehin ein Totalausfall gewesen.
Im Sommer 2020 fiel der Startschuss für die Bauarbeiten, die nach dem Abriss der alten Anlage zügig vorangingen. In diesen Tagen wurde das Dach installiert. "Das alte Gebäude hatte derart viele Mängel. Eine weitere Nutzung wäre unmöglich gewesen", erläutert Vitzthum. Gerade der sensible Bereich der Elektrik war stark sanierungsbedürftig, das Innenleben des Gebäudes konnte den Hygieneauflagen nicht mehr standhalten. "Diese Auflagen haben nichts mit Corona zu tun. Sie sind gesetzlich erforderlich bei Jugendcamps", betonte Thomas Vitzthum. Außerdem soll nun im Zuge der Bauarbeiten die Barrierefreiheit gesichert werden.
Camp gründet eigenes Spendenprojekt
Bereits fertig ist eine neue Unterkunftshütte mit zusätzlich acht Schlafgelegenheiten in vier Stockbetten für jugendliche Camper, die aus gesundheitlichen Gründen nicht im Zelt schlafen können. Wegen Corona konnte die Hütte im August nicht gleich getestet werden. Sehr zum Bedauern von Thomas Vitzthum und seinem Team musste auch das Sommer-Jugendzeltlager 2020 mit über 300 Kindern coronabedingt abgesagt werden.
Natürlich kann die Dekanatsjugend den Neubau nicht alleine stemmen. Gefördert werde das Bauprojekt überregional durch das Jugendprogramm der bayerischen Staatsregierung, den Bezirksjugendring der Oberpfalz sowie von der Aktion Mensch. Das Jugendcamp Plößberg hat mit dem Hilfswerk "Goldener Kochlöffel" sogar ein eigenes Spendenprojekt gegründet. Aber nicht immer müsse Geld fließen, wenn Hilfe vonnöten ist: Vitzthum erwähnte die vielen ehrenamtlichen Helfern, die beim Neubau angepackt hätten.