Nur ein Drittel der sozialen Einrichtungen hält die staatlichen Rettungsschirme zur Milderung der Einbußen durch die Corona-Pandemie für auskömmlich. Das geht aus einer Umfrage der Bank für Sozialwirtschaft hervor, aus der die Präsidenten von Diakonie und Caritas, Ulrich Lilie und Peter Neher, erste Ergebnisse vorstellten.
Lilie sagte, 46 Prozent der Einrichtungen könnten trotz der Hilfen die Einbußen nicht kompensieren. Befragt worden waren 500 Unternehmen. Die Studie dauert noch an. Die Rettungsschirme seien eine große Hilfe, erklärte Lilie, sie könnten aber nicht alles auffangen. Außerdem sei bereits heute absehbar, dass die Hilfen über den 31. März des kommenden Jahres hinaus verlängert werden müssten.
"Besuche müssen möglich bleiben"
Akut seien die Einrichtungen und Dienste mit den Vorbereitungen der Weihnachtszeit gefordert, erklärten die Präsidenten. Es stelle sie vor enorme Herausforderungen, die Isolation der Bewohnerinnen und Bewohner bei zugleich größtmöglichem Schutz zu vermeiden. Das größte Problem sei die Personalsituation, betonten Lilie und Neher. Das gelte auch für die zusätzlichen Tests in den Einrichtungen.
Schon vor der Pandemie seien zu wenige Pflegekräfte im Einsatz gewesen. Die Mitarbeitenden seien erschöpft. Dennoch werde es in den meisten Häusern Weihnachtsfeiern und spezielle Besuchsregelungen geben, versicherten die Präsidenten. "Besuche müssen möglich bleiben, darauf müssen wir unsere gemeinsamen Anstrengungen richten", sagte Lilie.
Schnelltests könnten auch von geschulten Pflegeassistenten und externen Zusatzkräften, etwa Rettungssanitätern, durchgeführt werden. Es sei jetzt die Solidarität aller vonnöten, sagte Lilie. Bund und Länder hatten verpflichtende Tests für das Personal vereinbart. Die Kosten übernimmt der Bund, die Vorschriften machen die Länder. Einige schreiben inzwischen verpflichtende Tests für Besucher in Regionen mit hohen Infektionszahlen vor.