Augsburg (epd). Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) mahnt, in der Corona-Pandemie den Kampf gegen Aids nicht zu vernachlässigen "Wir dürfen unseren Blick und unser Handeln nicht nur auf das Coronavirus richten. Die Pandemie ist schlimm, aber wir erleben gerade eine Poly-Pandemie", sagt er der "Passauer Neuen Presse" (Dienstag) zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember.
Durch die Corona-Lockdowns seien Versorgungswege für Medikamente unterbrochen, die Aids-Kranke benötigten, führte Müller aus. Dadurch steige die Zahl der Menschen, die an der Immunschwächekrankheit sterben. Das gelte ebenso für andere Infektionskrankheiten wie Tuberkulose und Malaria. "Experten gehen davon aus, dass die Folgen der Corona-Pandemie zu zusätzlich 1,5 Millionen Toten weltweit führen."
Corona sei ein weltweiter Krisenverstärker, erklärte Müller. Er forderte, die Versorgung der Aids-Kranken weltweit zu verstärken. "38 Millionen Erkrankte brauchen weiterhin Medikamente, aber nur 25 Millionen haben Zugang dazu", sagte der Minister.