Denkmal der Menschenrechte in Hanau enthüllt

Denkmal der Menschenrechte in Hanau enthüllt

Hanau (epd). Die Stadt Hanau und Amnesty International haben am Freitag ein Denkmal der Menschenrechte auf dem Freiheitsplatz im Stadtzentrum enthüllt. Die Skulptur in Form eines 2,63 Meter hohen und 1,86 Meter breiten, aufgeschlagenen blauen Buches trägt die Aufschrift "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte". Die Leihgabe von Amnesty International führt deren 30 Artikel auf, die von den Vereinten Nationen 1948 angenommen wurden. Das Denkmal solle bis mindestens Ende 2021 in der Stadt bleiben, sagte ein Sprecher der Stadt dem Evangelischen Pressedienst (epd). Seine Aufstellung an verschiedenen Orten werde erwogen.

"Ab heute stehen die 30 Artikel der Menschenrechte im Zentrum von Hanau als sichtbares Bekenntnis zu gesellschaftlichem Zusammenhalt und Menschenrechten - und gegen Rassismus, Ausgrenzung und Gewalt", sagte Markus N. Beeko, Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland, laut Angaben der Hilfsorganisation. "Sie stehen als positives Mahnmal und Inspiration für unser aller gemeinschaftliches Eintreten für eine offene, vielfältige und für alle Menschen sichere Gesellschaft."

Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) bedankte sich laut Angaben der Stadt bei Amnesty International für die Leihgabe. Die Menschenrechte seien als Leitfaden wichtig - gerade als Gegenentwurf zur Ideologie hinter den Terroranschlägen am 19. Februar in Hanau mit elf Toten einschließlich des Täters und am 16. Oktober in der französischen Partnerstadt Conflans-Sainte-Honorine, wo der Lehrer Samuel Paty grausam ermordet wurde.

"Täglich werden rassistische Straftaten verübt", sagte Amnesty-Generalsekretär Beeko. Menschen müssten Angst haben, nur weil sie einer Personengruppe zugerechnet würden. "Der Schutz vor rassistischer Gewalt ist ein Menschenrecht und eine Aufgabe der inneren Sicherheit. Hier bleiben Polizei, Justiz und Sicherheitsbehörden gefragt, auch im kritischen Blick nach innen. Hanau, Halle, die Opfer des NSU, der Mord an Walter Lübcke, die vielen Opfer rassistischer Gewalt der letzten Jahre - sie nehmen uns alle in die Pflicht", sagte Beeko.