Konfirmandinnen und Konfirmanden der Gemeinden St. Michael und St. Martin haben die beiden Holzbauten im Schatten der großen Kirchen aufgestellt. Die Arbeiten an den Nisthilfen haben die rund 35 Jugendlichen im September beschäftigt. "Das hat die im Juni gestartete Gruppe näher zusammengebracht", sagte Pastorin Cordula Schmid-Waßmuth von der Martinsgemeinde. In Kleingruppen hätten die Jugendlichen "coronagerecht an der frischen Luft und auf Abstand" gearbeitet.
Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der Nienburger Kreisgruppe des BUND umgesetzt und von der Bingo-Umweltstiftung gefördert. Tischlermeister Michael Schlemermeyer aus Wietzen hat die vormontierten Elemente für die Holzkirchen zur Verfügung gestellt. Die Löcher, durch die die Insekten krabbeln sollen, haben die Konfis selbst gestaltet: in Herzform, als Blume oder als Kreuz. "Für jede Insekten-Art gibt es eine eigene Lochgröße", erläuterte Ute Luginbühl vom BUND. Vor allem Wildbienen sollen dort später ihre Eier legen. Für Kleinstinsekten gibt es einen Regenunterschlupf.
Für die Kirchengemeinden sind die Nisthilfen ein praktischer Beitrag zum Thema "Bewahrung der Schöpfung", das die Konfirmandinnen und Konfirmanden derzeit behandeln. "Darin geht es auch um die Frage: Bringt so ein kleines Projekt angesichts großer Umweltprobleme überhaupt etwas?", sagte Pastorin Dorothea Luber (St. Michael). Sie sei überzeugt, dass auch jeder kleine Schritt wichtig ist.
Der Oktober ist nicht die Zeit zum Nisten, das wissen auch die Verantwortlichen. Doch Corona ließ keinen anderen Zeitplan zu. "Aber auch so hat die Sache eine schöne Symbolik", sagte Luber. "Wenn die Jugendlichen im Frühjahr konfirmiert werden und quasi ausfliegen, fliegen die Insekten ein und finden den Schutz der Kirche."