Mit Fotos ihrer Turmuhren, die auf "5 vor 12" stehen, forderten Kirchen weltweit mehr Klimagerechtigkeit und ein sofortiges Handeln, betonte das Bündnis "Churches for Future" und erklärte sich solidarisch mit den Anliegen der "Fridays for Future"-Bewegung. Zwar berücksichtige das Konjunktur- und Zukunftspaket infolge der Corona-Krise den Klimaschutz als wichtige Zielsetzung, die klimafreundliche Steuerungswirkung müsse aber noch stärker werden.
Bundesweit beteiligen sich den Angaben zufolge Kirchengemeinden und kirchliche Initiativen am Klimastreik mit Aktionen, Andachten, Gebeten, Glockenläuten oder der Teilnahme an den Demonstrationen. Beim bislang größten globalen Klimastreik am 20. September 2019 waren in Deutschland 1,4 Millionen Menschen auf die Straße gegangen.
Krisen verstärken sich
"Angesichts der globalen Herausforderungen brauchen wir eine tiefgreifende ökosoziale Veränderung, die die Lebensgrundlage aller schützt und Zivilgesellschaft, Gemeinwohl und Demokratie stärkt", sagte Ludwig Kuhn, Leiter der Diözesanstelle Weltkirche im Bistum Trier. "Die Sorge um das gemeinsame Haus, wie es Papst Franziskus sagt, muss ein roter Faden in den Anstrengungen nach der Corona-Krise sein."
Laut Sabine Minninger, Referentin für Klimapolitik beim evangelischen Hilfswerk "Brot für die Welt", vermischen sich die Klima- und die Corona-Krise in verschiedenen Entwicklungsländern zu einem toxischen Cocktail. "Hier zeigt sich, wie brutal die eine Krise die andere verstärkt. Sie treffen die Ärmsten und die Verletzlichsten am härtesten und zwingen Familien in extreme Armut."
Auch Kathrin Schroeder vom katholischen Hilfswerk Misereor betonte, dass die finanziellen Mittel, die nach der Corona-Pandemie weltweit für die Unterstützung der Wirtschaft mobilisiert werden, auch zum Klimaschutz in allen Staaten beitragen müssten. Ziel sei, die Erderwärmung auf unter 1,5 Grad zu begrenzen, wie im Pariser Klimaabkommen vereinbart. Niemand dürfe zurückgelassen werden.