Düsseldorf (epd). Bis zu 4.000 Gegner der Corona-Schutzmaßnahmen von Bund und Ländern sind am Sonntag vor den Düsseldorfer Landtag gezogen. Die Polizei nannte keine Zahlen, sprach aber von erheblich weniger Teilnehmern als angemeldet. Das gelte auch für eine Gegendemonstration des Bündnisses "Düsseldorf stellt sich quer". Die Gruppe "Querdenker-231 Dortmund" hatte die Demonstration gegen die Corona-Politik für rund 10.000 Demonstranten angemeldet. Die Veranstalter der parallel stattfindenden Gegendemonstration hatten bis zu 500 Menschen erwartet.
Beide Kundgebungen verliefen nach Angaben der Polizei bis zum Nachmittag friedlich. Die Demonstration gegen die Corona-Politik startete am linken Rheinufer im Düsseldorfer Stadtteil Oberkassel und zog über die Rheinkniebrücke vor den Landtag, um am späten Nachmittag wieder zurück nach Oberkassel zu ziehen. Eine Maskenpflicht war den Demonstranten nicht auferlegt worden, sie sollten aber einen Mindestabstand von 1,50 Metern einhalten. Die Gegendemonstration formierte sich am Johannes-Rau-Platz in der Nähe des Landtags.
Heinrich Fucks, Sprecher des Düsseldorfer Appells und Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Düsseldorf, kritisierte, dass ein Teil der Bürger, die den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie skeptisch gegenüber stehen, undifferenziert gemeinsam mit Rechtsradikalen und Nazis demonstrierten. "Das wertet die Motive von Nazis und Rechtsradikalen auf, die bewusst diese Demonstrationen für ihre Zwecke nutzen wollen", sagte der Theologe. "Ihr Ziel ist die Abschaffung des Rechtsstaates und der Demokratie." Der Sprecher von "Querdenker-231 Dortmund", Michael Scheele, kündigte für kommenden Samstag eine weitere Demonstration in Köln an.