Die Kirch-Plätze würden zu "konsumfreien Ausflugsorten", betonte Kruse. Bänke, Sitzschalen und Pflanzenkübel sollen Passanten zum Verweilen einladen. "Wir wollen ungezwungene Orte der Begegnung schaffen", sagte Hauptpastor Kruse weiter. Die sonst eher "triste Innenstadt" werde auf diese Weise etwas fröhlicher: "Wir zaubern den Passanten ein Lächeln ins Gesicht."
Die Frage nach der Kirchenmitgliedschaft stelle sich nicht, sagte Jacobi-Pastorin Lisa Tsang. Jeder sei willkommen. Vor der Pilgerkirche St. Jacobi sei der Rastplatz "Grüne Welle" entstanden, wo Menschen "einfach in der Sonne sitzen" können. Auch vor St. Katharinen gibt es Möglichkeiten, gepflegt Pause zu machen. Am Dienstag war dort allerdings ein trubeliger Wochenmarkt.
Die Sitz- und Entspannungsmöglichkeiten hat das Hamburger Designbüro "morgen" entworfen - sämtlich aus ausrangierten Materialien und in Kooperation mit sozialen Trägern sowie der Initiative "Altstadt für alle". Die alten Einkaufswagen, in denen "wetterharte" Stachelpalmen stehen, stammen aus der Europapassage. Die Sitzbänke wurden aus den Holzbohlen der Chor-Empore einer entwidmeten Kirche gebaut. Ehemalige Kleiderstangensysteme sollen demnächst vor St. Petri zu Leitern werden, um die "guten Aussichten" auf die Einkaufsmeile Mönckebergstraße besser genießen zu können.
An der St. Petrikirche wird derzeit noch eine Holzbude aufgebaut, die in wenigen Tagen mit dem Souvenir-Angebot bestückt werden soll, das sonst im Shop im Kirchenschiff zu finden ist. Zum täglich wechselnden Aktionsprogramm gehören Musik, Straßenkunst, Theater, Film und Open-Air-Gottesdienste.