Er sei "ein großer Gewinn für die Universität Hamburg und unseren Wissenschaftsstandort insgesamt" gewesen, teilt Hamburgs Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) am Donnerstag mit. Der Kirchenhistoriker Thomas Großbölting starb am Dienstag beim Unfall eines ICE-Hochgeschwindigkeitszuges in Hamburg.
Großbölting war seit 2020 Professor für Neuere Geschichte/Zeitgeschichte im Arbeitsbereich Deutsche Geschichte der Universität Hamburg und Direktor an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH). Seit Ende 2022 war er zudem geschäftsführender Direktor der Akademie der Weltreligionen. Öffentlich bekannt wurde er besonders durch seine Studien zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in kirchlichen Zusammenhängen.
"Die Wissenschaft verliert einen brillanten Vertreter, der sein Fachgebiet, die Forschungsstelle für Zeitgeschichte und die Akademie der Weltreligionen entscheidend geprägt hat", ao Fegebank. Großbölting habe "Interdisziplinarität gelebt und geliebt, das spürte man, wann immer man mit ihm zusammenkam. Seine klugen Analysen waren dabei immer auch ein großer Gewinn für aktuelle gesellschaftliche Debatten."
Die FZH hatte am Mittwochabend kondoliert. Großbölting sei "ein anerkannter und international vernetzter Zeithistoriker" gewesen, "der zu vielen Themen geforscht hat". Als FZH-Direktor habe er die Forschungsstelle "mit neuen Impulsen und frischen Ideen geprägt. Er hatte noch viel vor."