Ingelheim, Mainz (epd). Mehrere hundert Menschen sind am Samstag in Ingelheim gegen einen Aufmarsch der rechtsextremen Kleinpartei "Die Rechte" auf die Straße gegangen. Einige Aktivisten aus dem linken Spektrum hätten versucht, den Aufmarsch der rund 30 Rechten vom Bahnhof zum Marktplatz und zurück zu stören, teilte die Polizei dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit. Die Polizei habe sie jedoch rechtzeitig trennen können. Insgesamt seien Polizeikräfte "im niedrigen dreistelligen Bereich" im Einsatz gewesen.
Das rheinland-pfälzische Oberverwaltungsgericht in Koblenz hatte erst am Freitag das von der Stadt Ingelheim verhängte Verbot des Rechten-Aufmarschs für unzulässig erklärt und die Veranstaltung zu Ehren des im August 1987 verstorbenen Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß unter Auflagen erlaubt. (AZ: 7 B 10947/20.OVG). Lieder, Sprechchöre und Transparente, die den nationalsozialistischen Kriegsverbrecher glorifizieren, wurden allerdings untersagt. Zuvor hatte bereits das Verwaltungsgericht Mainz den Aufmarsch unter Auflagen zugelassen.
Aufgerufen zu der Gegendemonstration hatten unter anderem die Vereine "Rheinhessen gegen Rechts" und "In-Rage" sowie ein Bündnis "Ingelheim gegen Rassismus und Gewalt".