Berlin (epd). Das Verteidigungsministerium plant eine Studie über politischen Extremismus in der Bundeswehr. Das Ziel bestehe darin, den Einfluss von Extremismus "vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Veränderungsprozesse zu untersuchen", bestätigte ein Sprecher des Ministeriums am Freitag in Berlin einen Bericht des "Spiegels". Insbesondere solle dabei auch analysiert werden, ob und in welchem Maße Bundeswehr-Angehörige bereits radikalisiert zum Militär kamen oder sich erst im Laufe ihres Dienstes radikalisieren.
Mithilfe der Studie sollen wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse zu Ursachen und Ausmaß extremistischer Einstellungen in der Bundeswehr gewonnen und Maßnahmen für die Extremismusprävention und die politische Bildung entwickelt werden, sagte der Sprecher weiter. Bis Ende November soll nach seinen Angaben ein Studiendesign vorgelegt werden. Dem Bericht des "Spiegels" zufolge wird es vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Zusammenarbeit mit dem Beirat Innere Führung erarbeitet.
Insbesondere die Bundeswehr-Eliteeinheit KSK hatte wegen rechtsextremistischer Umtriebe immer wieder für Negativschlagzeilen gesorgt. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hatte vor wenigen Wochen angekündigt, bei Fällen von Rechtsextremismus und Rassismus konsequent durchgreifen und aufklären zu wollen.
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