Am Rande der Video-Aufzeichnung eines Online-Gottesdienstes für die hannoversche Landeskirche in Neustadt am Rübenberge sagte Kunze, "uns freie Entertainer hat niemand so recht im Blick." Freischaffende Künstler seien aber vermutlich diejenigen, "die als Allerletzte wieder unter normalen Umständen werden arbeiten können", erläuterte der 63-Jährige.
Die Corona-Krise habe auch sein Leben umgekrempelt, sagte Kunze. Alle Live-Konzerte seien um ein Jahr verschoben worden. Das Songschreiben gebe ihm gerade in dieser Zeit Kraft und Antrieb, dennoch vermisse er das Konzertieren: "Am Morgen kommt man schwer aus dem Bett und bedauert natürlich, dass man seinem eigentlichen Kernberuf - nämlich dem Spielen vor Menschen - nicht nachgehen darf."
Der Musiker trat ohne Honorar in dem Gottesdienst auf, der am Sonntag im Internet zu sehen sein wird. Er betonte, die geltenden Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie seien "natürlich nachvollziehbar". Dauere die Suche nach einem Impfstoff oder wirksamen Medikamenten aber noch länger, könne dies dazu führen, dass es nach einem Jahr nur die Hälfte aller heutigen freien Künstler durch die Krise schaffen, warnte der Musiker.
Für den Rocksänger zählt die Corona-Krise zu den einschneidendsten Momente seines Lebens: "Wir waren sonst eine behütete Generation." Dass ein ganzes Land wie ein Computer heruntergefahren werde, sei vorher kaum vorstellbar gewesen und mit wenig vergleichbar.