Rom (epd). Die am Ostermontag geretteten Flüchtlinge der "Aita Mari" sind am Sonntag auf ein Quarantäne-Schiff verlegt worden. Die italienischen Behörden ordneten den Verbleib der 34 Geretteten für vierzehn Tage auf der Fähre "Rubatino" an. Dort versorgt das Rote Kreuz seit Freitag auch 146 Gerettete der "Alan Kurdi", dem Rettungsschiff der Regensburger Organisation Sea-Eye. Das Passagierschiff werde während der gesamten Quarantäne-Periode eine Seemeile vor dem Hafen von Palermo bleiben, teilte der italienische Katastrophenschutz mit.
Die Sicherheit von Besatzung und Geretteten könne wegen der Corona-Pandemie nicht an Land gewährleistet werden, betonte das Transportministerium in Rom, in dessen Auftrag die Verlegung auf das Quarantäne-Schiff erfolgte. Aufgrund des derzeitigen Gesundheitsnotstands entsprächen die italienischen Häfen nicht den Anforderungen des Internationalen Abkommens für Seenotrettung an einen "Place of Safety".
Das spanische Rettungsschiff "Aita Mari" hatte 47 Flüchtlinge aus einem sinkenden Schlauchboot gerettet. Einige waren bereits vor Sonntag von Bord gebracht worden. Nach Angaben der Hilfsorganisation "Salvamento Maritimo Humanitario" befand sich unter den Geretteten eine Schwangere, sechs Migranten seien bewusstlos gewesen.
Italien verhandelt derweil mit Deutschland und Spanien über die anschließende Aufnahme der Flüchtlinge. Ausgangspunkt der Gespräche sei der im vergangenen September in Malta ausgehandelte Verteilungsschlüssel, berichtete die italienische Tageszeitung "La Stampa" (Online).