Erste Flüchtlingskinder aus Griechenland in Luxemburg eingetroffen

Erste Flüchtlingskinder aus Griechenland in Luxemburg eingetroffen

Brüssel, Luxemburg (epd). Die ersten zwölf Flüchtlingskinder von den griechischen Inseln sind in Luxemburg eingetroffen. Die unbegleiteten Minderjährigen im Alter von 11 bis 15 Jahren seien von der Caritas und Außenminister Jean Asselborn auf dem Flughafen empfangen worden, teilte das Außenministerium des Großherzogtums am Mittwoch mit.

Die Afghanen und Syrer gehören zur Gruppe von mindestens 1.600 Minderjährigen und anderen besonders Schutzbedürftigen, die sich auf den griechischen Inseln befinden und von zehn anderen EU-Ländern aufgenommen werden sollen, darunter Deutschland. Die Unterbringung auf den Inseln gilt als sehr schlecht.

Die Kinder kamen von den griechischen Inseln Lesbos, Samos und Chios und sollen wegen des Coronavirus zunächst für 14 Tage in Quarantäne. Die Caritas und die nationale Kinder-Behörde würden sich um sie kümmern, hieß es in der Mitteilung des Außenministeriums. Um als Flüchtling anerkannt zu werden, müssen sie ein Asylverfahren durchlaufen.

Die Innenminister von acht EU-Staaten hatten vor einigen Wochen vereinbart, insgesamt mindestens 1.600 besonders Schutzbedürftige aus Griechenland zu übernehmen. Inzwischen haben sich laut Bundesinnenministerium zehn Staaten zur Aufnahme bereiterklärt. Die Umsetzung geriet angesichts der Corona-Pandemie ins Stocken, während Flüchtlingsorganisationen warnten, dass ein Ausbruch des Virus in einem der Camps verheerende Folgen haben könnte.

Nach Angaben des Bundesinnenministeriums vom Dienstag ist für Samstag ein Flug nach Deutschland geplant. Rund 50 unbegleitete Minderjährige sollen kommen. Es soll ein erster Schritt aufseiten Deutschlands sein, um für Entlastung in den überfüllten Flüchtlingslagern in Griechenland zu sorgen.

Unterdessen kritisierte das Kinderhilfswerk terre des hommes die Entscheidung der Bundesregierung zur Aufnahme als nicht ausreichend. Es handele sich um eine reine Alibi-Handlung, sagte Vorstandssprecherin Birte Kötter am Mittwoch in Osnabrück. Das Hilfswerk habe angesichts der katastrophalen Verhältnisse im Lager Moria die Bundesregierung bereits vor fünf Wochen aufgefordert, EU-weit voranzugehen und 5.000 Flüchtlingskinder nach Deutschland zu holen.

epd lnb/ps mih