Berlin (epd). Die Zahl der Drogentoten ist im vergangenen Jahr stark gestiegen. Wie die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig (CSU), am Dienstag in Berlin mitteilte, starben 2019 genau 1.398 Menschen an den Folgen ihres Drogenkonsums. Das waren den Angaben zufolge 9,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor (1.276). Hauptursache seien Überdosierungen von Opioiden wie Heroin oder Morphin sowie die Kombination mit anderen Substanzen gewesen.
Gestiegen ist Ludwig zufolge vor allem die Zahl derer, die nach langjährigem Drogenmissbrauch gestorben sind. Die Anzahl lag demnach 2014 bei 119, im vergangenen Jahr bei 318. Ludwig sagte, sie wolle die Entwicklung nicht hinnehmen. "Wir sehen an den Zahlen klar, dass wir Leben nur dann retten können, wenn die Hilfsangebote vor Ort noch besser und vor allem lückenloser werden", sagte sie.
Deshalb werde eine flächendeckendere Substitutionsversorgung gebraucht. Dabei geht es um einen Entzug durch Ersatzsubstanzen. Auch in der aktuellen Corona-Krise dürften diese Patienten nicht auf der Strecke bleiben, sagte Ludwig.