"Tränengas, Wasserwerfer und militärische Abschottung sind der Friedensnobelpreisträgerin Europa unwürdig", schreibt der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm auf Facebook. Europa schotte sich ab, "entgegen seinen rechtlichen Prinzipien und seiner humanitären und christlichen Tradition", ergänzt der bayerische Landesbischof.
Die Situation sei auch Ergebnis "der gravierenden Versäumnisse der Staaten Europas", ein tragfähiges gemeinsames Asylsystem zu schaffen. Europa könne die Hilfe nicht einigen wenigen Staaten an der Grenze oder außerhalb der EU überlassen. Dass die Türkei weitere finanzielle Unterstützung für die Versorgung von Flüchtlingen fordere, sei legitim. Menschen dürften andererseits aber auch nicht "zum Spielball politischer Interessen gemacht werden", schreibt Bedford-Strohm.
"Gravierende Rechtsverletzung"
Er fordert konkrete Hilfe an drei Stellen: eine Verteilung von Flüchtlingen in Griechenland auf andere EU-Staaten, legale und sichere Zugangswege nach Europa und humanitäre Unterstützung für die aus dem syrischen Idlib vertriebenen Menschen. Die Aussetzung des Asylrechts an der Grenze Griechenlands zur Türkei bezeichnet der Ratsvorsitzende als "gravierende Verletzungen geltenden Rechts".
Die Türkei hatte am 29. Februar ihre Grenzen zur EU geöffnet. Griechische Sicherheitsleute versuchen seitdem, Tausende Flüchtlinge am Grenzübertritt zu hindern.