UN: 13.000 Flüchtlinge an der Grenze zu Griechenland

UN: 13.000 Flüchtlinge an der Grenze zu Griechenland

Frankfurt a.M./Edirne (epd). Tausende Flüchtlinge haben die Nacht zum Sonntag an der türkisch-griechischen Grenze verbracht. Nach der Grenzöffnung durch die Türkei seien an den Grenzübergängen zu Griechenland mindestens 13.000 Menschen angekommen, teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Sonntagmorgen mit. Unter den Flüchtlingen, die bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt im Freien ausharrten, seien auch kleine Kinder.

Im Laufe des Samstags sei eine steigende Zahl von Flüchtlingen mit Autos, Taxis und Bussen von Istanbul Richtung Grenze aufgebrochen, hieß es. Die IOM habe die Menschen mit Lebensmitteln versorgt.

Am Samstagvormittag hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan angekündigt, Flüchtlinge ungehindert Richtung Griechenland und Bulgarien reisen zu lassen, weil sich die EU nicht an Zusagen des Flüchtlingspaktes halte. Der türkische Innenminister Süleyman Soylu twitterte am Sonntagmorgen, es hätten nun bereits 76.358 Menschen das Land über den Grenzübergang Edirne verlassen. In der Türkei leben etwa 3,6 Millionen Flüchtlinge aus Syrien.

Die griechische Regierung verhinderte nach eigenen Angaben am Samstag den Grenzübertritt von rund 4.000 Menschen, wie griechische Medien berichteten. Es kam demnach zu heftigen Zusammenstößen zwischen Migranten und Grenzpolizisten. 66 illegal Eingereiste seien festgenommen worden, sagte ein Regierungssprecher. Athen habe die Grenzsicherung massiv verschärft, fügte er hinzu. Neben Soldaten und Polizisten an der Landgrenze patrouillierten die Marine und die Küstenwache mit 52 Schiffen in der Ägäis.

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen äußerte sich besorgt über die jüngste Entwicklung. Sie sicherte Griechenland und Bulgarien, das ebenfalls an die Türkei grenzt, europäische Hilfe zu. Die EU-Grenzschutzagentur Frontex stehe bereit, die örtlichen Behörden zu unterstützen, teilte sie per Twitter mit.

epd fu