2492 Pfeifen, 37 Register, pneumatische Traktur – das Opus 885 der berühmten Ludwigsburger Orgelbaufirma E.F. Walcker ist ein spätromantisches Werk, das mit seinen Klangmöglichkeiten viele andere Orgeln in den Schatten stellt. Im Jahr 1900 für knapp 17.000 Mark erbaut, wurde es maßgeblich von dem Fabrikanten Geheimrat Friedrich A. Krupp finanziert, der der Gemeinde angehörte.
Der weitestgehend unveränderte Erhalt des Instruments ist insbesondere der Währungsreform von 1948 zu verdanken: damals hätte das Instrument dem Zeitgeschmack entsprechend umgebaut werden sollen. Nach der Herabsetzung des Wertes von Reichs- und Rentenmark im Zuge der Einführung der Deutschen Mark war dafür allerdings nicht mehr genügend Geld vorhanden. Alle Umbauten, die vorher vorgenommen worden waren, wurden Anfang der 1990er Jahre rückgängig gemacht.
Die Walcker-Orgel ist stark verschmutzt und teilweise von Schimmel befallen, viele Verschleißteile sind defekt. Noch im Sommer soll die Restaurierung beginnen; rund 120.000 Euro werden die Arbeiten kosten. Und wann wird das Instrument wieder zu hören sein? "Ganz mutig", sagt Baukirchmeister Bodo Besselmann, "haben wir für Dezember schon ein Orgelkonzert in den Gemeindekalender eingetragen."
Die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsentiert in jedem Monat eine "Orgel des Monats". In diesem Jahr fördert sie 19 Projekte in einem Gesamtumfang von 55.500 Euro (bzw. 110.000 Euro inkl. Projektspenden). Seit 2010 hat sie 221 Förderzusagen über mehr als 1,3 Millionen Euro gegeben (bzw. über mehr als 1,8 Millionen Euro inkl. Projektspenden). Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.stiftung-orgelklang.de.