UNHCR zum Flüchtlingspakt: Nur wenige Staaten engagieren sich

UNHCR zum Flüchtlingspakt: Nur wenige Staaten engagieren sich

München (epd). Ein Jahr nach der Annahme des Globalen Flüchtlingspakts hat das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR einen mangelnden Einsatz vieler Staaten beklagt. De facto engagiere nur "eine kleine Zahl von Staaten" aktiv, etwa als Geber oder Aufnahmeland, sagte der Leiter des UNHCR Deutschland, Dominik Bartsch, am Dienstag im Radiosender Bayern 2. "Wir erwarten uns, dass mehr Staaten mit dazu kommen und bei der Lastenverteilung mitmachen." Es seien zwar große Fortschritte gemacht worden, aber es stehe noch sehr viel aus.

Vor einem Jahr hatten mehr als 170 Staaten den Globalen Flüchtlingspakt beschlossen. Wesentlicher Bestandteil ist das Globale Flüchtlingsforum der Vereinten Nationen, das am Dienstag in Genf erstmals zusammenkommt. Die teilnehmenden Länder wollen über neue Hilfen für Flüchtlinge beraten. Insgesamt sind nach Angaben der UN weltweit rund 71 Millionen Menschen auf der Flucht.

"Der Flüchtlingspakt ist ein Aufruf an die Staatengemeinschaft, noch intensiver mitzumachen und gerade die Länder besser zu unterstützen, die einen Großteil der Flüchtlinge weltweit aufgenommen haben", betonte Bartsch. Vor allem Länder um Konfliktherde herum müssten besser unterstützt werden. "Das sind Kenia und Uganda, um den Südsudan herum, Länder wie Jordanien und Libanon um Syrien herum, natürlich die Türkei, überhaupt das weltgrößte Aufnahmeland für Flüchtlinge, aber auch Länder wie Bangladesch, das mehr als eine Million Flüchtlinge aus Myanmar aufgenommen hat", erklärte er.